Liebe FiWis, liebe MeDras, es ist soweit: Die Bewerber:innen für das Autonome Tutorium stehen fest! Nun dürft ihr abstimmen, welches Tutorium ihr im WiSe 2023/24 im Veranstaltungsplan sehen möchtet. Zur Auswahl stehen folgende Tutorien:
- Reality-TV – Von Klum bis Kardashians
- Erotische Interferenzen: Konkrete Sexualgefüge zwischen Mensch und Automobil im Film
- Universal Monsters
- Filmton und Sounddesign
Die Konzepte der einzelnen Bewerber:innen findet ihr unten auf dieser Seite
Zur Abstimmung: Wir laden euch alle ganz herzlich dazu ein, am Dienstag, den 11.07.2023 um 18:00 Uhr in den Seminarraum 1 zu kommen, wo die Bewerber:innen ihre Konzepte präsentieren und eure Fragen dazu beantworten werden. Direkt im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, eure Stimme für das Tutorium eurer Wahl abzugeben. Bitte bringt (natürlich gerne in digitaler Form) euer Stammdatenblatt mit, damit wir überprüfen können, ob ihr Filmwissenschaft oder Mediendramaturgie studiert.
Ihr könnt bei der Vorstellung der Autonomen Tutorien nicht dabei sein? Gerne könnt ihr auch zu folgenden Zeiten im Foyer des Medienhauses eure Stimme abgeben:
- Donnerstag, 13.07.23, 12-14 Uhr
- Dienstag, 18.07.23, 14-16 Uhr
- Mittwoch, 19.07.23, 14-16 Uhr
Falls ihr noch einmal nachlesen möchtet, was das Autonome Tutorium genau ist, könnt ihr das hier tun: https://filmfachschaft.wordpress.com/2023/05/22/autonomes-tutorium-im-wise-2023-24-bewerbt-euch-jetzt/
Bewerbungen für das WiSe 2023/24
1) Reality-TV – Von Klum bis Kardashians
Bewerber:innen:
Victoria Eugene Brähler | Studienfächer (KF & BF): M.A. Mediendramaturgie | Fachsemester: 2
Jan Edvard Koelblin | Studienfächer (KF & BF): M.A. Mediendramaturgie | Fachsemester: 2
Konzept und Quellenliste:
Worum soll es im Tutorium gehen?
Reality-TV: Kennen wir alle, aber nicht alle können damit etwas anfangen. Angesichts der Tatsache, dass Formate wie The Bachelor, Dschungelcamp und The Kardashians praktisch überall zu finden sind und sich immer wieder neu erfinden, ist offensichtlich, dass sie einen bedeutenden Einfluss auf unsere (Pop-)Kultur haben. Aber wo liegt überhaupt der Reiz von Reality-TV? Und warum hat es so ein schlechtes Image? Wir möchten uns in diesem Tutorium Reality-TV aus den USA und Deutschland anschauen und unter kritischen Gesichtspunkten mit euch in die Diskussion kommen. Dabei ist euer Input gezählt: Ihr entscheidet, was wir anschauen und wie wir es besprechen – unsere Liste ist erstmal nur ein Vorschlag! Außerdem möchten wir, um das Besprochene auch noch praktisch anzuwenden, am Ende des Semesters in Werkstatttreffen gemeinsam Konzepte für Reality-Show-Formate entwickeln.
Für welche Studiengänge könnte dein/euer Tutorium interessant sein und warum?
Das Tutorium ist sowohl für Studierende des B.A./M.A. Filmwissenschaft, als auch besonders für den M.A. Mediendramaturgie geeignet. Wir haben alle ständig Kontakt mit Reality-TV, aber meistens wird das Genre nur belächelt. Als Filmwissenschaftler*Innen und Mediendramaturg*Innen können wir unseren medienkritischen Blick nutzen, um gemeinsam medienwissenschaftliche Ansätze auf Inszenierungsstrategien zu finden und unsere Schaulust zu hinterfragen.
Warum glaubst du/glaubt ihr, dass ein Autonomes Tutorium genau der richtige Rahmen für dein/euer Konzept ist? Kann dein/euer Tutorium vielleicht sogar eine Lücke im Lehrangebot füllen?
Im medien- und filmwissenschaftlichen Kontext beschäftigen wir uns häufig mit medialen Werken, die besonders avantgardistisch oder tiefgründig sind. Dabei vergessen wir gelegentlich die Medienprodukte, die darauf abzielen, ein großes Publikum zu erreichen, und die dabei keinen Anspruch auf künstlerische Tiefe erheben. Reality-TV-Formate sind ein Aspekt solcher Medien und gerade in ihrer Reichweite liegt ihre gesellschaftliche Relevanz, der in den Medienwissenschaften zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Unser Tutorium soll daher einen Ort des Austausches darstellen, an dem auch Teilnehmende ohne große Seherfahrung im Reality-Genre herzlich dazu eingeladen sind, sich mit dieser Medienwelt auseinanderzusetzen. In der Konfrontation und ernsthaften, kritischen Auseinandersetzung mit Reality-TV möchten wir das Genre entstigmatisieren und für die Teilnehmenden greifbarer machen.
Was würde die Teilnehmer:innen des Autonomen Tutoriums erwarten und wie könnten sie es mitgestalten?
Geplant ist, dass sich die Tutoriums-Runde einmal pro Semesterwoche für 1,5 Stunden trifft und entsprechend des gemeinsam geplanten Ablaufs Ausschnitte aus Reality-TV-Formaten sichtet und bespricht. Bei Bedarf können wir als Tutoriums-Leitende wissenschaftliche Literatur (v.A. zu Reality-TV) in die Diskussion mit einbinden. Die letzten zwei Semesterstunden sind als ‘Workshop’-Format gedacht, hier möchten wir in kleineren Gruppen eigene Formate für Reality-TV-Shows brainstormen. In Bezug auf den Ablaufplan des Tutoriums ist es uns sehr wichtig, dass wir auf die Ideen und Impulse der Tutoriums-Teilnehmenden eingehen. Wenn der Wunsch besteht, ein von uns noch nicht vorgeschlagenes Format zu besprechen oder z.B. eine ganze Staffel eines bestimmten Formates zu sichten, planen wir das gerne ein!
Hast du/habt ihr schon mal ein Autonomes Tutorium angeboten?
Nein.
2) Erotische Interferenzen: Konkrete Sexualgefüge zwischen Mensch und Automobil im Film
Bewerber:in:
Keno Fiedler | Studienfächer (KF & BF): KF Filmwissenschaft, BF Kunstgeschichte (BA, Zweitstudium) | Fachsemester: 2
Konzept und Quellenliste:
Worum soll es im Tutorium gehen?
Alexa ist schwanger von einem Auto, Ballard hat Sex bei Unfällen, Arnie ist verliebt in seinen 58er Plymouth und Stuntman Mike penetriert Frauen mit seiner Kühlerfigur – was bedeuten solche sexuellen Überschreitungen zwischen Mensch und Vehikel im Film? Welche kulturellen Praktiken spiegeln sich in den Darstellungen und welche Themen werden hier verhandelt? Unter dem Titel „Erotische Interferenzen: Konkrete Sexualgefüge zwischen Mensch und Automobil im Film“ soll diesen Fragen im Rahmen des Tutoriums nachgegangen werden. Dabei werden Theorien in den Blick genommen, aus denen sich Lesarten zu den Werken entwickeln ließen – von der Technik als Prothese über die Philosophie der Geschwindigkeit bis hin zur Psychoanalyse. Untersuchungsgegenstand sind Filme, in denen die Transgression von Mensch und Maschine explizit gemacht wird, also etwa die Titel Titane, Crash, Death Proof und Christine.
Für welche Studiengänge könnte dein/euer Tutorium interessant sein und warum?
Grundsätzlich ist das Tutorium an Studierende der Filmwissenschaft und Mediendramaturgie gerichtet. Ihnen bietet sich dort die Möglichkeit, analytisch mit dem Material im Kurs zu arbeiten und anhand dessen Theoriebildung zu betreiben. Außerdem können FTMK-Studierende ihre kulturanalytischen Perspektiven erproben. Zugänge anderer (Bei-)Fächer wie Philosophie, Psychologie, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte etc. sind aber sehr willkommen.
Warum glaubst du/glaubt ihr, dass ein Autonomes Tutorium genau der richtige Rahmen für dein/euer Konzept ist? Kann dein/euer Tutorium vielleicht sogar eine Lücke im Lehrangebot füllen?
Das Tutorium ist ein diskursives Format, d. h. es ermöglicht in besonderem Maße den Austausch unter Studierenden. Ziel des Kurses wäre es, gemeinsam einen Zugang zu den behandelten Inhalten zu erschließen, indem theoretische Modelle diskutiert, filmästhetische Beobachtungen gemacht und eigene Ansätze daraus entwickelt werden. Gerade für das gewählte Thema bietet sich eine solche offene Annäherung in der Gruppe an, da es sich als außerordentlich heterogen und komplex darstellt. Zudem können hierbei die im Studium erworbenen Kenntnisse der Teilnehmenden (auch über Fächergrenzen hinweg) angewendet werden. So würde ein Thema außerhalb des Institutsbetriebes ohne Prüfungskontext frei erarbeitet werden und so einen eigenen Impuls setzen. Damit ist das Tutorium nicht zuletzt ein Experiment darin, eigene wissenschaftliche Fragestellungen zu finden und in der Gruppe weiterzuentwickeln.
Was würde die Teilnehmer:innen des Autonomen Tutoriums erwarten und wie könnten sie es mitgestalten?
Nach einer einführenden Sitzung, in der zwei Kurzfilme gezeigt und die für das Tutorium zentralen Theorien kurz vorgestellt werden sollen, würde in jeder Sitzung ein Film zum Thema gesichtet werden – angefangen bei den oben genannten einschlägigsten Werken, die die Grundlage für spätere Überlegungen bilden sollen. Jeder Film bekäme dabei zunächst eine Einleitung von mir und würde im Anschluss an die Sichtung im Plenum auf die Fragen und Ideen des Kurses hin diskutiert werden. Literatur zu den vielen möglichen theoretischen Ansätzen soll über LMS zugänglich gemacht werden, sodass die Teilnehmenden auch auf eigene Initiative hin und ihren Interessen entsprechend Schwerpunkte setzen könnten. Eigener Input und Filmvorschläge dürften gerne eingebracht werden, die zwei letzten Sitzungen sind bewusst als Puffer für solche Eingaben geplant.
Hast du/habt ihr schon mal ein Autonomes Tutorium angeboten?
Nein.
3) Universal Monsters
Bewerber:in:
Tobias Philipp Kaltschmitt | Studienfächer (KF & BF): Filmwissenschaft (KF) & Geschichtswissenschaft (BF), BA | Fachsemester: 6 (KF)/4 (BF)
Konzept und Quellenliste:
Worum soll es im Tutorium gehen?
Thema des Tutoriums sollen die Universal Monsters und ihre vom namensgebenden Filmstudio Universal Pictures produzierten Horrorfilme sein. Zu den „klassischen Monster“ zählen u.a. Dracula, Frankensteins Monster und dessen Braut, die Mumie, der Unsichtbare, der Wolfsmensch oder auch der Kiemenmensch. Noch heute ist der Einfluss dieser Filme auf den Horrorfilm oder die Popkultur klar erkennbar, der außerdem ein wichtiger Bestandteil des Tutoriums sein soll. Allerdings sollen nicht nur die „klassischen Monster“ in den Blick genommen werden, sondern auch filmische Vorläufer aus den 1920ern. Damit befinden wir uns zeitlich in einer auch für die amerikanische Filmbranche turbulenten Phase, weshalb sich neben der Einzelbetrachtung der Filme unter den verschiedensten Aspekten auch mit ihrer filmgeschichtlichen Einordnung und Bedeutung auseinandergesetzt werden soll.
Für welche Studiengänge könnte dein/euer Tutorium interessant sein und warum?
Filmwissenschaft, American Studies, English Literature and Culture, Geschichte, Komparatistik. Da es sich um eine recht heterogene Gruppe von Filmen handelt, können einzelne Filme auch von Interesse für weitere Studiengänge sein (z.B. The Mummy (Die Mumie, US 1932) für Ägyptologie/Altorientalistik oder Archäologie).
Warum glaubst du/glaubt ihr, dass ein Autonomes Tutorium genau der richtige Rahmen für dein/euer Konzept ist? Kann dein/euer Tutorium vielleicht sogar eine Lücke im Lehrangebot füllen?
Die Beschäftigung mit den Universal Monsters bietet die Möglichkeit, sich mit verschiedensten Bereichen, Themen und Diskursen der Filmwissenschaft zu beschäftigen und kann somit kompatibel zum aktuellen Angebot an der Uni sein, gleichzeitig aber auch eine Lücke im Lehrangebot schließen durch die Auseinandersetzung mit Horrorfilmen, die weniger Beachtung erhalten. Aufrgund der Menge an Filmen, des größeren Entstehungszeitraums dieser sowie der Vielzahl von Filmemachern bieten sich eher zu viele mögliche Betrachtungspunkte als zu wenige an. Dies hat besonders den Vorteil, dass das Tutorium somit freier, abwechslungsreicher und multiperspektivischer ausgelegt werden kann und sich voll und ganz nach den Interessen und Wünschen der Teilnehmer*innen richten kann, wie es andere Veranstaltungen in diesem Ausmaß nicht könnten.
Was würde die Teilnehmer:innen des Autonomen Tutoriums erwarten und wie könnten sie es mitgestalten?
Am Anfang des Tutoriums, würde der historische Kontext und das Umfeld, in dem die Filme produziert wurden, detailliert vorgestellt werden, da die historische Dimension sowie der Entstehungskontext meiner Meinung nach relevant sind, um die Filme angemessen betrachten zu können. Jede Woche würde ein Film gezeigt werden, der kurz eingeführt wird, woarufhin eine Diskussion im Anschluss an das Screening folgen würde. Im Vorfeld würde ausgewählte Literatur bereitgestellt werden (Moodle), die die Filme noch ausführlicher einordnet und mögliche Ansatzpunkte für eine Diskussion über die Filme liefert. Hierbei würde es sich allerdings um ein freiwilliges Angebot handeln und eigene Überlegungen (oder Literaturvorschläge) sind willkommen und hätten selbstverständlich Vorrang. Das Ziel ist es nicht, Inhalte und Überlegungen stumpf vorzugeben, sondern sich gemeinsam neue zu erarbeiten.
Hast du/habt ihr schon mal ein Autonomes Tutorium angeboten?
Nein.
4) Filmton und Sounddesign
Bewerber:in:
Mara Mezger | Studienfächer (KF & BF): Filmwissenschaft & Geschichte BA | Fachsemester: 4
Konzept und Quellenliste:
Worum soll es im Tutorium gehen?
In dem Tutorium soll es ganz zentral um den Ton gehen. Dabei sollen verschiedene Bereiche behandelt werden. Zum einen die Tontechnik selbst, dann der Filmton selbst. Dieser soll nach der Einteilung von Walter Murch (Dialog, Foley, FX/SFX, Atmo, Musik; Emotion und Information) in mehreren Sitzungen im Detail besprochen werden. Fokus liegt hier auch auf der Filmmusik. Von hier geht es langsam weg vom Film erst zum Musikvideo, um die Visualisierung von Sound zu besprechen. Danach werden noch weitere Medien besprochen, darunter Werbung, verschiedene soziale Medien und Videospiele. In der letzten inhaltlichen Sitzung soll es schließlich um den Sound ohne Bild gehen, also z.B. Hörspiele. Dabei können gerne noch wünsche der Teilnehmenden aufgenommen werden.
Für welche Studiengänge könnte dein/euer Tutorium interessant sein und warum?
Das Tutorium kann besonders für Studierende der Filmwissenschaft und Mediendramaturgie interessant sein, da es Themen, die in anderen Modulen nur angerissen werden, vertieft.
Aber auch darüber hinaus kann das Tutorium für AVP-Studierende und Interessierte aller Fachbereiche interessant sein, da schließlich die meisten Medien in irgendeiner Form rezipieren.
Warum glaubst du/glaubt ihr, dass ein Autonomes Tutorium genau der richtige Rahmen für dein/euer Konzept ist? Kann dein/euer Tutorium vielleicht sogar eine Lücke im Lehrangebot füllen?
Das Tutorium eignet sich hervorragend, Wissen zwischen den Studierenden auszutauschen und sich einzubringen. Neben der Besprechung von Theorie und der Analyse von Beispielen
Das Tutorium kann auch außerhalb der sonst vorgegebenen Rahmen von Modulen arbeiten und sich damit von der bloßen historischen oder strikten analytischen Betrachtung lösen.
Oft wird der Ton nur zweitrangig behandelt, obwohl er 50% eines audiovisuellen Mediums ausmacht. Deswegen geht es in dem Tutorium in Teilen sogar um den Ton losgelöst vom Bild.
Was würde die Teilnehmer:innen des Autonomen Tutoriums erwarten und wie könnten sie es mitgestalten?
Es soll sich bei dem Tutorium um seminarähnlche Sitzungen handeln. Teilweise werden diese mit einem kurzen Input an Informationen starten, dessen Länge ist abhängig vom jeweiligen Praxisbezug des jeweiligen Themas. Von diesem geht es über zum gemeinsamen Besprechen und Diskutieren von Beispielen. Diese können (oder sollen sogar) von den Teinehmenden selbst kommen.
Hast du/habt ihr schon mal ein Autonomes Tutorium angeboten?
Nein.